Geprägt von geopolitischen Konflikten, Handelsbarrieren, Sanktionen und einer steigenden Rohstoffvolatilität sind globale Lieferketten sind vanfälligerdenn je. Strategischer Einkauf ist damit längst nicht mehr nur eine Frage der Kostenoptimierung. Vielmehr gewinnt die aktive Steuerung von Risiken und die Sicherung der Lieferkettenresilienz höchste Priorität.
In diesem dynamischen Umfeld wird der strategische Einkauf zum zentralen Hebel, um Schwachstellen frühzeitig zu identifizieren und gezielt gegenzusteuern. Ein umfassendes Verständnis der geopolitischen Rahmenbedingungen und deren Auswirkungen auf Beschaffungsprozesse ist dabei unverzichtbar.
In Kürze:
- Strategisches Sourcing wichtiger denn je: Regionale Abhängigkeiten und Lieferkettenrisiken erfordern eine gezielte Diversifikation und dynamisches Lieferantenmanagement.
- Lieferkettenresilienz als Wettbewerbsvorteil: Flexibilität und Szenarioplanung minimieren Störanfälligkeiten durch geopolitische Krisen.
- Datenbasiertes Risikomanagement: Echtzeit-Transparenz mit digitalen Tools ermöglicht proaktive Steuerung von Risiken und Compliance und hilft beim Erreichen von ESG-Zielen.
Geopolitische Unsicherheiten und ihre konkreten Auswirkungen auf den Einkauf
In einer global vernetzten Wirtschaft zählen geopolitische Instabilität und Protektionismus mit zu den größten Herausforderungen. Angesichts dieser Realität gewinnt die kontinuierliche Überwachung geopolitischer Frühindikatoren wie Sanktionen, Zollanpassungen oder regionale Konflikte an Bedeutung. Strategisches Risikomanagement wird damit zur unverzichtbaren Kernkompetenz, die weit über das klassische Lieferantenmanagement hinausgeht.
Regionale Abhängigkeiten
Die hohe Konzentration von Lieferketten auf bestimmte Regionen birgt erhebliche Risiken, etwa durch politische Spannungen oder Lieferengpässe. So kann Chinas Antwort auf amerikanische Zölle bspw. auch die Produktion im DACH Raum aus dem Gleichgewicht bringen. Laut Handelsblatt sind deutsche Unternehmen nämlich nicht ausreichend auf die chinesischen Exportkontrollen für Industriemetalle vorbereitet.
Strategisches Sourcing beeinhaltet deshalb eine präzise Bewertung der Lieferantenexposition, unter Berücksichtigung von Faktoren wie Verfügbarkeit, ESG-Konformität und alternativen Beschaffungsquellen. Nur durch eine diversifizierte Lieferkette lassen sich kritische Abhängigkeiten wirksam reduzieren.
Preis- und Rohstoffvolatilität
Steigende Energiepreise und volatile Rohstoffmärkte stellen viele Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. Strategische Einkaufsabteilungen müssen deshalb Preisrisiken durch langfristige Verträge, Hedging-Mechanismen und Cross-Sourcing gezielt steuern, um die Auswirkungen auf Margen und Lieferfähigkeit zu minimieren. So ist im letzten Jahr bspw. das Transaktionsvolumen von Termingeschäften für Rohstoffe rasant gestiegen.
Logistische Engpässe und steigende Transportkosten
Die Blockade des Suezkanals im Jahr 2021 führte eindrücklich vor Augen, wie anfällig globale Lieferketten für externe Störungen sind. Über diese eine Route fließen normalerweise rund 12 bis 15 Prozent des weltweiten Handelsvolumens und bis zu 30 Prozent des Containerverkehrs. Wenn sie ins Stocken gerät, folgen Verzögerungen, Umleitungen, Engpässe und somit explodierende Kosten. Für Einkaufsverantwortliche bedeutet das: Alternativen müssen nicht nur identifiziert, sondern aktiv in die Szenarioplanung integriert werden.
Strategischer Einkauf als Schaltzentrale für Risikomanagement
Schon in ihrem letzten Whitepaper hat Dr. Natacha Tréhan empfohlen, angesichts vorherrschender “Polykrisen”, Lieferkettenresilienz und Risikominimierung zu zentralen Leistungskennzahlen in Einkauf und Supply Chain Management zu machen. Whitepaper herunterladen.
Mit zunehmender Komplexität in Sachen Lieferkettenrisiko vertrauen mehr und mehr Unternehmen auf technologische Lösungen, um Einkauf und Beschaffung zu transformieren.
Transparenz, Risikomonitoring und Forecasting in Echtzeit
Der Kern jeder Risikostrategie ist eine verlässliche Datenbasis. Nur wer jederzeit weiß, welche Lieferanten und Warengruppen besonders risikobehaftet sind, kann angemessen reagieren.
Laden Sie Ihre Checkliste zum „Supplier Risk & Performance Management“ herunter.
Innovative Lieferanten-Risikomanagement-Tools erlauben einen Echtzeit Überblick über alle Lieferantenniveaus. So können Sie schneller auf Risikofaktoren reagieren und Risikomanagement proaktiver machen. KI-gestützte Beschaffungslösungen können darüberhinaus Verbesserungspläne vorschlagen und detaillierte Einsicht in Fortschritte bei der Risikominderung gewähren.
Ivalua bietet eine integrierte Plattform, die interne Daten mit externen Quellen wie z.B. Ecovadis, verknüpft und KI-gestützte Frühwarnsysteme implementiert. So entstehen belastbare Risikoscores, die Einkaufsentscheidungen datenbasiert untermauern. Die Integration mit EcoVadis IQ Plus bspw. bietet unter Anderem Schlüsselfunktionen wie:
- Risikoabbildung über die gesamte Lieferantenbasis
- Schnellere Qualifizierung und Überprüfung neuer Lieferanten
- Kontinuierliche Überwachung von nachhaltigkeitsbezogenen Risiken
- Verbesserte Entscheidungsfindung bei der Lieferantenauswahl und Risikominderung
Lieferantenbasis strategisch diversifizieren & Zusammenarbeit stärken
Single- und Country-Sourcing, die nur auf Kostensenkungen abzielen, erhöhen die Vulnerabilität. Und können sich am Ende als teuer erweisen! Das strategische Ziel ist eine ausgewogene Lieferantenstruktur mit sowohl regionalen als auch globalen Alternativen, die Flexibilität und Nachhaltigkeit vereint. Digitale Tools unterstützen den strategischen Einkauf dabei, neue Partner zu identifizieren, Risiken zu bewerten und Compliance-Anforderungen effizient zu erfüllen – ein klarer Wettbewerbsvorteil.
Kooperative Geschäftsprozesse mit strategischen Lieferanten sind hier ebenfalls von entscheidender Bedeutung, um Agilität und Belastbarkeit der Lieferkette sicherzustellen.
Mit der Supply Chain Collaboration Plattform von Ivalua verfügen Unternehmen über Werkzeuge, um Nachfrageschwankungen oder disruptive Ereignisse besser zu bewältigen und vorausschauend zu planen und damit letztlich die Lieferkette belastbarer zu machen.

ESG-Integration als Compliance- und Risikofaktor
Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und EU-weite Regelungen erhöhen den Druck auf Unternehmen, Umwelt- und Sozialstandards entlang der Lieferkette zu erfüllen.
Einkaufsleiter müssen ESG-Anforderungen stringent in Vertragswerke integrieren und die Lieferanten kontinuierlich überwachen, um Reputations- und Haftungsrisiken zu minimieren.
Digitale sowie KI-gestützte Werkzeuge wie das Environmental Impact Center von Ivalua ermöglichen eine systematische Erfassung und Bewertung dieser Faktoren. Das EIC ermöglicht verantwortungsvollen strategischen Einkauf und hilft, Chancen zu identifizieren und zu priorisieren durch
- Die Nutzung von Umweltdaten zur Erstellung kohlenstoffarmer Datenkataloge
- Entscheidungsfindung für komplexe Sourcing-Szenarien durch Umweltkennzahlen
- Die Einführung von Emissionsreduktionsplänen und Verfolgung der Vorteile
- Zusammenarbeit mit Lieferanten bei Verbesserungsinitiativen
Preissteuerung in volatilen Märkten
Inflation und Preisschwankungen bei Rohstoffen verlangen nach flexiblen Beschaffungsstrategien. Ivalua analysiert Markt- und Lieferantendaten in Echtzeit, um Preisentwicklungen und Trends frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen vorzuschlagen. So wird Inflationskontrolle zum Kinderspiel.
Strategischer Einkauf umfasst ebenfalls die Gestaltung von Preisgleitklauseln und den Abschluss langfristiger Rahmenverträge. Auch Supplier Performance und Vertragseinhaltung können in Ivaluas einheitlicher Lieferantenanagement-Plattform auf einen Blick kontrolliert werden. Dies ist im Rahmen langfristiger Verträge besonders wichtig.
Auch im Hinblick auf Preise verschaffen diversifizierte Lieferketten dem Einkauf Verhandlungsspielraum, da alternative Bezugsquellen den Druck auf einzelne Lieferanten erhöhen und so bessere Vertragskonditionen ermöglichen können. Achten Sie hierbei aber darauf, Lieferanten nicht gegeneinander auszuspielen.
Langfristige und vertrauensvolle Lieferantenbeziehungen sind ein Schlüssel zu resilienten Lieferketten. Nur wer als bevorzugter Kunde gilt, wird bei Lieferengpässen priorisiert behandelt. Somit ist eine der Herausforderungen im strategischen Einkauf ist es, Preis, Qualität und Lieferzuverlässigkeit gegeneinander abzuwägen und auszubalancieren.
Strategischer Einkauf: Transformation & Herausforderungen
Angesichts geopolitischer Unsicherheiten, wachsender regulatorischer Anforderungen sowie enormem Budgetdruck werden Prozessverschlankungen, Automatisierung und präzises Risikomanagement durch den Einsatz innovativer technologischer Lösungen zwingend.
Der strategische Einkauf steht bei der Transformation vor einer Reihe struktureller und prozessualer Hürden, die ein entschlossenes Umdenken und gezielte Investitionen erfordern:
- Datenfragmentierung bleibt eine der größten Hürden. Ohne eine integrierte Plattform fehlt die notwendige Transparenz für proaktives Risikomanagement. Haben Sie sich einmal entschlossen in Einkaufssoftware zu investieren, sollten Sie unbedingt sicherstellen, dass nur saubere Daten in Ihre neue Plattform integriert werden.
- Organisatorische Silos erschweren den abteilungsübergreifenden Informationsfluss. Nur eine enge Verzahnung von Einkauf, Risikomanagement, Compliance und Nachhaltigkeit kann dauerhaften Erfolg sichern.
- C-level Unterstützung und Change-Management sind kritisch. Auch wenn laut PwC Deutschland 64 Prozent der Unternehmen Investitionen in resilientere Lieferketten als lohnend ansehen, erfordert die Umsetzung klare Governance und Führung.
Lesen Sie mehr über Herausforderungen und Best Practices bei der Implementierung von Beschaffungssoftware.
Strategisches Sourcing mit Ivalua: eine zukunftssichere Investition
Mehrfach Leader im Gartner® Magic Quadrant™ bringt Ivalua messbaren Mehrwert für Ihr Unternehmen. Auch Ardent Partners hat Ivalua im letzten Strategic Sourcing Technology Advisor als marktführend eingestuft.
393 % ROI in drei Jahren
Diese Zahlen sprechen für sich: eine kürzlich erschienene Total Economic Impact™ (TEI)-Studie von Forrester Consulting ergab, dass Unternehmen in der Regel unter anderem Folgendes beobachten können, nachdem sie sich für Ivalua entschieden haben:
- Amortisation in weniger als sechs Monaten.
- 393 % Rendite (ROI) in den ersten drei Jahren.
- 80 % Zeitersparnis bei der Einarbeitung von Lieferanten.
- Verbesserte Compliance und Risikominderung.
- Unterstützung bei Umwelt-, Sozial- und Governance-Initiativen (ESG) und Reporting-Bereitschaft.
Lesen Sie die komplette Total Economic Impact Studie.
Erfolgsgeschichte SHS: nachhaltiges Sourcing und mehr Transparenz
Dank Ivalua hat SHS Beschaffungsprozesse automatisiert, unerwünschte Ausgaben reduziert und mehr Transparenz geschaffen. Das Ergebnis: schnellere Beschaffungszyklen, Kosteneinsparungen und nachhaltigeres Sourcing durch datengestützte Entscheidungen.
Sehen Sie selbst: Gesamtes Interview anschauen.
Fazit und Ausblick
Geopolitische Unsicherheiten sind längst kein vorübergehendes Phänomen mehr, sondern eine dauerhafte Herausforderung. Strategisches Sourcing muss deshalb die Fähigkeit entwickeln, Risiken nicht nur zu erkennen, sondern aktiv zu steuern – von der Lieferantenbewertung über Szenarioplanung bis zur Integration von ESG-Kriterien. Effektives Lieferantenmanagement ist entscheidend, um Qualität zu sichern, Risiken zu minimieren und Resilienz zu stärken – insbesondere in einer Zeit, in der Lieferketten zunehmend komplex und anfällig für globale Schwankungen sind. Digitale Plattformen wie Ivalua sind dabei unverzichtbare Werkzeuge, die Daten, Analysen und Kollaboration in einer Lösung bündeln.
In Zukunft wird der Einkauf noch stärker zum strategischen Navigator in einem komplexen globalen Umfeld. Technologien wie KI-gestützte Risikoanalysen, Geo-Mapping und automatisierte Compliance-Checks werden zum Standard gehören. Die Fähigkeit, mit diesen Tools agil und datenbasiert zu arbeiten, entscheidet über die Lieferkettenresilienz und damit über den nachhaltigen Erfolg von Unternehmen.
FAQs rund um den strategischen Einkauf
Wie unterstützt Risikomanagement den Einkauf?
Strategisches Risikomanagement ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Störungen und die Umsetzung gezielter Maßnahmen wie Diversifikation und Szenarioplanung.
Welche digitalen Lösungen helfen im Risikomanagement?
Integrierte Plattformen wie Ivalua verbinden Datenquellen, analysieren Risiken und unterstützen kollaborative Entscheidungsprozesse.
Warum ist ESG im Einkauf wichtig?
ESG-Kriterien sind gesetzlich vorgeschrieben und helfen, nachhaltige, risikominimierte Lieferketten aufzubauen.
Wie können Preisschwankungen gesteuert werden?
Durch intelligente Analysen, Preisgleitklauseln und strategische Rahmenverträge lassen sich Volatilitäten aktiv managen.